Autofasten ist vor allem in Kärnten, mit seiner besonderen Topografie eine besondere Herausforderung. Abseits des Kärntner Zentralraumes ist die Anbindung an die Öffentlichen Verkehrsmittel nur sehr lückenhaft vorhanden. Die meisten Menschen sind deshalb vom eigenen PKW abhängig und können scheinbar nicht auf ihr Auto verzichten.
Harald Jost, Referent für Schöpfungsverantwortung der Diözese Gurk, hat sich der Herausforderung gestellt, einen Selbstversuch begonnen und seinen PKW stillgelegt, obwohl er zur angesprochenen Gruppe von Menschen gehört, die dezentral wohnen und dessen Alltag von einer gewissen Rastlosigkeit und Eile gekennzeichnet ist.
Nach einigen Wochen, in denen er zumeist mit dem Bus/Zug, mit dem Rad, zu Fuß und in einer Mitfahrgemeinschaft unterwegs war, zieht er eine erste Bilanz. Er erkennt, dass mehr Zeit und Selbstdisziplin notwendig ist, um den Alltag auf alternativen Wegen zu gestalten und betont, dass „unter dem Strich“ ein deutlicher Zuwachs an Lebensqualität stattgefunden hat.
"Die Menschen aus meinem Umfeld geben mir das Feedback, dass sich noch nie so viele Möglichkeiten zum Gespräch ergeben haben. Am morgendlichen Fußweg zur Arbeit nehme ich sehr intensiv „Wind und Wetter“ wahr und ich freue mich auf interessante Begegnungen."
So möchte wir, motiviert von Haralds Selbstversuch, zur „Entdeckung der Langsamkeit“ und zum Autofasten 2024 einladen. Jeder Schritt, auch der kleinste zählt!
Foto:
Harald Jost mit dem Dienstfahrrad des Diözesanhauses in Klagenfurt
(Foto von Ulrike Wöhlert)
Tipps zum Autofasten
Jetzt ist sie also da, die Autofastenzeit und wir haben beschlossen, uns auf andere Wege zu begeben. Aber wie soll das überhaupt gehen? Schaffe ich es, mich komplizierter und zeitintensiver fortzubewegen? Habe ich die Geduld, Umwege zu gehen oder mich von Zug- und Busfahrzeiten abhängig zu machen? Gelingt es mir, Fahrgemeinschaften zu verabreden oder überhaupt erst mal jemanden zu finden, der in meiner Nähe wohnt?
Wir möchten zum Aufbruch und zur Neugier ermuntern und zeigen, dass wir nicht allein sind.
Zum Starten ist es manchmal einfacher, in kleinen Schritten zu denken und mal eine Sache auszuprobieren. Deshalb gibt es drei kleine Aufgaben:
Finde heraus, ob es Wege gibt, wie du dich anders zur Arbeit bewegen kannst. Es kann der ganze Weg sein oder auch nur ein Stück davon.
Gehe kurze Wege zu Fuß, zum Bäcker um die Ecke, zur Freundin auf einen Kaffee oder einfach nur, um frische Luft zu schnappen.
Suche Verbündete. Wer macht mit? Welche Kollegin ist dabei? Welcher Nachbar will auch sein Auto stehen lassen?
Klima-Escape-Box auf dem Fahrrad
Gemeinsam mit dem Klimabündnis Kärnten spielen wir vom Referat für Schöpfungsverantwortung der Diözese Gurk mit der Klima-Escape-Box für ein besseres Klima. Spielen kann jede und jeder, von jung bis alt. Nach einer kleinen Einführung rund um die Themen Klima, Schöpfung und Umweltschutz wird in kleinen kooperativen Teams direkt in die Spielphase eingestiegen. Zum Erhalt unserer Umwelt und zum Schutz unseres Klimas müssen gemeinsam Rätsel gelöst und Ideen gesammelt werden, wie die Welt gerettet werden kann. Nur wer mutig und bereit ist, um die Ecke zu denken, kann mit der Escape-Box die Lösung finden.
Ganz besonders an der Klima-Escape-Box ist, dass sie aktiv beim Autofasten mitmacht und mit dem Fahrrad transportiert werden kann. Einfach auf den kleinen Hänger gepackt und festgeschnallt fährt sie klimaneutral zu jeder Spielgruppe.
Foto: Christian Salmhofer und die Klima-Escape-Box auf dem Fahrradanhänger vor dem Bachmann Gymnasium in Klagenfurt. (Foto von Harald Jost)
Symposium: Erneuerbare Energie statt Kriegsfinanzierung
Freitag, 23.2.2024, 17.00 Uhr
Sodalitas Katholisches Bildungshaus
A-9121 Tainach/Tinje, Propsteiweg/Proštijska pot 1
Am 24. 2. 2022 begann der Einmarsch Russlands in die Ukraine, am 7. 10. 2023 brach der Krieg zwischen der Hamas und Israel aus. Beide Konflikte bringen unvorstellbares Leid für die Zivilbevölkerung. Der Anblick der erschütternden Bilder aus den Kriegsgebieten führt zur Frage: Wie werden diese Kriege finanziert?
Russland wie auch die Länder im Nahen Osten – IRAN, IRAK, Katar, Saudi-Arabien – sind große Exporteure von Öl und Gas. Allein Österreich hat 2022 rund 20 Milliarden Euro für Energieimporte ausgegeben. Die Öl- und Gasverkäufe dieser Länder sind offensichtlich eine wichtige Finanzierungsquelle dieser Konflikte.
Doch das lässt sich ändern. Mit einem Beschleunigungsprogramm „Ausbau der Erneuerbaren Energien” kann Österreich binnen zehn Jahren seine Abhängigkeit von diesen Importen um 90 % verringern, und damit der Welt demonstrieren, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien eine wichtige Friedensstrategie darstellt. Über diese Zusammenhänge wird in dieser Veranstaltung informiert und diskutiert.
Im Dialog mit den Texten von Papst Franziskus in der Laudate Deum, der Schrift zur Klimakrise: Das Referat für Schöpfungsverantwortung der Diözese Gurk hat Menschen aus allen Bereichen zu einem visuellen Gespräch über die Klimakrise eingeladen. Basierend auf ausgewählten Zitaten aus der Laudate Deum wurden kreative Wege gewählt, um Antworten, Verstärkungen oder Gegensätze zu den päpstlichen Aussagen zu treffen.
In der Auseinandersetzung mit der Schrift des Papstes ergeben sich spannende und neue Einsichten, wodurch die klaren verschriftlichten Worte auf eine neue, überraschende und manchmal auch sehr nachdenkliche Art und Weise auf die nächste Ebene gehoben werden. Mit gefundenen Antworten oder indem neue Fragen gestellt werden, öffnet sich ein neuer Erfahrungsraum, der Mut für die Zukunft macht.
Die individuell gestalteten Begegnungen mit der Klimakrise sind jetzt in einer Wanderausstellung zusammengestellt. Zu sehen sind eine Auswahl der Bilder, Collagen oder Texte ab 14. Februar in der Christkönig-Kirche in Krumpendorf:
Foto: Im Dialog mit Papst Franziskus / Ausstellungsankündigung (Foto von Ulrike Wöhlert)
Text der Buddhistischen Glaubensgesellschaft
Unsere Lebensweise auf diesen Planeten hat vielschichtige Auswirkungen, und es wird uns bewusst, dass wir mit den Ressourcen nicht länger so verschwenderisch umgehen können. Das Autofasten ist eine gute Möglichkeit die mit dem eigenen Lebensstil verbundenen Gewohnheiten und deren Auswirkungen zu überdenken. Vielleicht müssen wir dann Termine reduzieren, jedoch kann eine gewisse „Entschleunigung des Alltags“ auch helfen, Stress zu reduzieren und sich auf sich selbst und wirklich wichtige Fragen zu besinnen: Was macht das Leben für uns lebenswert und wie können wir den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen?