Start der Fastenaktion mit kabarettistischem Klimacheck
Priester Alfred Jokesch und Theologe und Kirchenclown Josef Promitzer läuten Auto- und Fleischfasten der Diözese Graz-Seckau mit Stück "Hoffnungslos, aber nicht ernst" ein.
Zum Auftakt der Fastenaktionen der Katholischen Kirche Steiermark haben der Priester Alfred Jokesch und der Theologe und Kirchenclown Josef Promitzer einen kabarettistischen Klimacheck angekündigt. Am 7. und 8. März will das in der Kirchenszene bereits bekannte Kabarettisten-Duo "humorvolle Schärfe in das Thema Klima und Kirche bringen", wie es in der Ankündigung heißt. Im Auftrag der "Aktion Autofasten" haben Jokesch und Promitzer ihr Stück entwickelt - mit einem Appell für das Fahrrad statt des Autos und für ein vegetarisches Jausenbrot. "Die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und die Realitätsverweigerung, die wir diesbezüglich in unserer Gesellschaft an den Tag legen, brennen mir tatsächlich sehr unter den Nägeln", erklärte Jokesch seine Motivation im Interview mit Kathpress.
Das Stück "Hoffnungslos, aber nicht ernst" läutet die Aktionen "Autofasten" und "Gerecht leben - Fleisch fasten" ein. Es soll zum Nachdenken anregen, zur Bewusstseinsbildung beitragen und zum Hinterfragen des eigenen Verhaltens anstoßen, erklärte Jokesch, der auch als Sportseelsorger in der Diözesansportgemeinschaft und als Redakteur für das steirische Sonntagsblatt arbeitet. Mit einem humorvollen Zugang werde nicht nur das physikalische oder meteorologische Phänomen Klimawandel einem "Klimacheck" unterzogen, sondern auch das menschliche Miteinander. "Denn während die Fieberkurve des Planeten nach oben schnellt, steuern wir, was den menschlichen Umgang und den Zusammenhalt in der Gesellschaft betrifft, eher einer Eiszeit entgegen", so der Priester.
Fasten keine "bloße Verzichts- und Bußübung"
Als sich Jokesch und Promitzer vor zehn Jahren in Graz-St. Leonhard kennengelernt haben, hatten beide bereits eine "einschlägige Vorgeschichte mit Theaterspielen und Kabarett", so Jokesch. Inzwischen sind sie zu verschiedenen Anlässen im Pfarrverband, bei einem Mitarbeiter-Sommerfest auf Schloss Seggau oder im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen gemeinsam aufgetreten. Promitzer tritt derzeit auch mit seinen Stücken "Sonntag und andere Katastrophen" sowie "Seel.Sorgen. Der Kirchen-Narr im Kirchen-Jahr" auf. In Letzterem sucht der Stimmenimitator, Seelsorger und zertifizierte Lachyoga-Lehrer etwa nach "Austrias Next Top-Erstkommunionkind".
"Hoffnungslos, aber nicht ernst" soll ein Beitrag zur Entschleunigung und zur Bewahrung der Schöpfung sein, fuhr Jokesch fort. Dabei solle auch aufgezeigt werden, "dass diese Transformation unserer Lebensweise, die uns jetzt zugemutet ist, nicht mit Verzicht assoziiert werden soll, sondern auch eine heilsame Veränderung zu einem Mehr an Lebensqualität bedeuten kann". Für den Priester, der seit vielen Jahren selbst am Auto- und Fleischfasten teilnimmt, ist Fasten "nicht bloß eine Verzichts- und Bußübung". Es gehe um "die Überwindung des eigenen Egos, um ein achtsames Wahrnehmen seiner selbst und seiner Umgebung, um das Schärfen von Empathie, Mitgefühl und Solidarität", so Jokesch, der aus dem Matthäusevangelium zitierte: "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer."
Priester Alfred Jokesch und Theologe und Kirchenclown Josef Promitzer läuten Auto- und Fleischfasten der Diözese Graz-Seckau mit Stück "Hoffnungslos, aber nicht ernst" ein.